Nur ein paar Gedanken zu Digital Nomaden, von einer Pendlerin.
Ich arbeite nicht mehr wenn ich unterwegs bin. Ich nehme nicht mal ein Laptop mit.
Mir fehlt dann eine Maus, ein bis drei Monitore, meine immer noch geliebten Post-Its, meine Struktur. Ich hab keine Ahnung wie andere das hinbekommen ohne massiv an Produktivität zu verlieren. Ich könnte niemals auf Monitore verzichten. Ebenso wenig auf eine Maus, Kabel, Headset.
Ich habe mehrere Arbeitsplätze. Und die Investition in Monitore und Setup pro Platz lohnt sich.
Digital-Nomanden: Freiheit, Abenteuer, Romantik.
Genau wie der Live Hacking Trend geht es dabei viel um Disziplin, Work Live Balance, Struktur im Alltag, Verbessern durch Änderung im Alltäglichen. Angefangen beim Power Shot Coffee mit Butter, über Meditation, Sport, Reduktion von Besitz.
24h Workweek hat’s vorgemacht, Danke, Tim Ferriss.
Viele Tätigkeiten kann man sicherlich auch eben mal von einem einzelnen Laptop aus erledigen, aber die meisten Jobs funktionieren schlechter, je weniger Hardware als Hilfsmittel man hat. Digital arbeiten heisst nicht: mit nem Macbook Air rumhüpfen, ab und an eine E-Mail schreiben und lustige Statistiken ansehen die zeigen wie das Geld von alleine fließt. Meist hat man viel Software Unterstützung, nutzt mehrere Programme in schneller folge. Braucht Platz.
Team Arbeit und Mitarbeiterführung heisst nicht: ich hab ne Liste von Todos in Wunderlist oder Basecamp, nutze Dropbox, Spreadsheets und Google Mail vom Handy aus. Das was dabei raus kommt kann richtig scheiße sein. Prozesse lassen sich schwer von einer Software für alle Jobs standardisieren. Selbst ein einfaches CMS passt ihr doch an euren Flow an.
Digital-Stubenhocker: Weniger Flughafen, weniger Auto, weniger Kummer mit den Basics
Oft reisen ist nicht toll, es nervt. Flugzeuge nerven, auch in der Business und First Class. Autofahren nervt, auch mit Hörspielen und Telefonaten. Bahnfahren nervt am meisten, vor allem in Deutschland, trotz Wlan, Essen, Service.
Es ist nicht toll immer unterwegs zu sein, man verpasst viel Zeit damit sich zu bewegen ohne sich zu entwickeln.
Auch heute dauert ein Flug nach Asien noch mindestens 7 Stunden und man muss an Flughäfen trotz Fastlane und allem Status Gedöns immer viel Zeit mit der Logistik vertun. In den USA ist man auch nicht mal eben so, Australien ist ein echter Horror-Flug, innerhalb Europas steht man auf dem Weg zum Flughafen in der Rushhour im Stau fest. Wenn man Pech hat.
Die Handy-Netzabdeckung und die Tarife sind nicht super, und kein deutscher Handyvertrag verschafft mir überall nen tollen Up- und Down-Stream, günstige Telefonverbindungen. Die Shared-Office Anbieter sind auch nicht überall. Ich persönlich mag die Büros auch nicht so gerne. Aber das ist Geschmackssache.
Immer unterwegs zu sein, alle paar Monate den Standort zu wechseln, heißt: viel Zeit in Logistik zu investieren, sehr diszipliniert zu sein, in der eigenen Blubberblase. Nicht im Flow mit dem Standort. Weil man muss ja Global einen „Flow“ entwickeln, der überall gilt.
Mein Fazit: Öfter mal Urlaub oder mehrere Standorte!
Urlaub hingegen macht Spass, ohne Laptop, ohne Stress, ohne Arbeit. Einfach mal Freizeit. Mehrere Wochen. Egal wo. Gern auch öfter, dafür zu Hause produktiv. Astrid macht das so, finde ich super und funktioniert sehr gut.
Mehrere Standorte sind auch toll, solange man nicht zu oft hin und her wechselt. Da wären wir wieder bei den Thema das häufiges reisen nervt. Aber zwei Standorte zu haben in denen man sich auch zu Hause fühlt, die dauerhaft sind, und bei denen man sich auch in der Kultur einfindet, das macht Spass. Land und Stadt, Meer und Berge, die Kontraste leben, immer wie man gerade möchte und kann. Scarlett lebt gerade dieses Abenteuer, trotz Bürojob.
Urlaub und mehrere Standorte sind für mich Freiheit. Luxus. Digitales Nomaden-Dasein.
Nicht dauerndes Reisen mit der Welt als Zuhause.
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