Spammen hat ja einen wirklich schlechten Ruf. Ungefähr so wie Internet-Porn, hat ja auch noch nie jemand genutzt. Ausser den Pizza-Verfressenen Nerds die eh nie aus dem Haus kommen, oder an ne Frau. Is klar. Deshalb braucht ein Handynutzer heutzutage auch nur satte 4GB Daten pro Woche.. um Katzenvideos auf Youtube zu schauen. Oder Lost.
Warum schau ich mir Spam so gerne an? Spammer sind oft schlau. Ich kenne kaum einen Onliner der das nicht auch mal gemacht hat oder regelmäßig immer noch tut. Selbst die ganz sauberen „Westenträger“ unter uns haben sich schon mit dem einen oder anderen Spam-Ruhm bekleckert.
„Als Spam [spæm] oder Junk (englisch für ‚Abfall‘ oder ‚Plunder‘) werden unerwünschte, in der Regel auf elektronischem Weg übertragene Nachrichten bezeichnet, die dem Empfänger unverlangt zugestellt werden und häufig werbenden Inhalt enthalten. Dieser Vorgang wird Spamming oder Spammen genannt, der Verursacher Spammer.“
Man könnte es auch Kaltakquise oder einfach Werbung nennen.
Meist ist damit aber was anderes gemeint. Ein SEO spammt wenn er zb. irgendwo in Russland völlig irrelevante Link zu seiner eigenen Seite platziert um von Google gemocht abgestraft zu werden. Ein Domainer spammt wenn er sich eine Domain registriert um bei Vertippern dem Nutzer etwas unterzujubeln was er vlt. nicht exakt so erwartet hat. Ein Affiliate oder Shopbetreiber spammt indem er so vielen Menschen wie Möglich irgendwie Werbung unterjubelt, auf der eigenen Seite, über Newsletter, über was auch immer.
Dabei hört man das Wort Spam immer in Zusammenhang mit einer moralischen Position die derjenige einnimmt der es als Spam bezeichnet, als Schimpfwort, geringschätzige Äusserung. Wenn ich das Wort höre bedeutet Spam meist irgendwas zwischen „Ohne Mehrwert“, „nicht Nachhaltig“, „Illegal“ und „Schlau aber Böse“. Manchmal auch alles auf einmal.
Trotzdem macht es spass Spam zu verstehen. Wie er funktioniert, was daran am besten funktioniert, warum er funktioniert. Das bringt Inspiration für nachhaltige Produkte. Selbst Spam an sich kann nachhaltig sein. Und wenn man die Moral-Brille abnimmt, kann er wunderbar inspirieren. Und nicht nur das, er kann auch jeden weiterbringen. Prozesse zu optimieren, Kampagnen zu erstellen. Was auch immer.
Also lest mal die Überschriften und Texte der Spam Mails bei denen Ihr evtl. hängen bleibt, klickt die Werbung nicht direkt weg. Schaltet den Adblock aus.
Heute von mir also: Ein <3 für Spam(mer) – die Puzzler unter den Nerds